Burgundius Pisanus Burgundio of Pisa, Burgundio Pisano, Burgundio Piso, Burgundio von Pisa, Burgundione Pisano, Iohannes Burgundius, Iohannes Burgundius Pisanus, Jean Burgundio, Jean Burgundio de Pise, Johannes Burgundius, Johannes Burgundius Pisanus
Biographische Daten:
- ca. 1110
In Pisa geboren. - 1136
Schon in frühen Jahren für seine Griechischkenntnisse bekannt.
- Bei einer Disputation Anselms von Havelberg mit dem Metropoliten Niketas von Nikomedeia als Kenner des Griechischen erwähnt.
- Möglicherweise erwarb B. die Kenntnisse im Pisanerviertel zu Konstantinopel.
- 1136
Reise nach Byzanz in Begleitung des Iacobus Venetus (!) und Moyses Italus von Bergamos. - 1140
Als rechtskundiger Zeuge in Urkunden über Rechtshandlungen bezeugt. - 1152 - 1159
Bis zum Schisma 1159 führte B. regelmäßig den Titel 'iudex sacri Lateranensis palacii', bzw. 'apostolice sedis'. - 1155 und 1164
Als einer der jährlich wechselnden öffentlich bestellten Richter, 'iudices publici', der Kommune Pisa erwähnt.
- Urkunden aus dieser Zeit sind nicht überliefert.
- Bezeugte Teilnahme an geistlichen Gerichten.
- 1156
Diplomatische Mission im Auftrag Pisas nach Arborea (Sardinien). - 1168 - 1171
Diplomatische Mission im Auftrag Pisas in Konstantinopel. - 30. Okt. 1193
In Pisa gestorben.
Datierung nach Durling (1983).
Datierung nach PMA (2000): 1194.
Bibliographie:
- Durling, R.: Burgundio von Pisa. In: LexMA, II, 1983, Sp. 1097-1098.
- Fabian, C.: Personennamen des Mittelalters (PMA). Nomina Scriptorum Medii Aevi. Bayerische Staatsbibliothek. 2. Auflage. München 2000.
Allgemeine Notizen zu allen Werken:
Richter, Gesandter und bedeutender Übersetzer mit dem Epitheton 'optimus interpres'.
Übersetzungen:
- Entstanden meist auf Anforderung des Papstes Eugen III.
- Sind nach Durling (1983) durch die ihnen zugrunde liegende Methode der Wiedergabe 'de verbo ad verbum' äußerst zuverlässig.
- Die Herkunft der griechischen Mss., die als Vorlage dienten, ist nicht bekannt. Nach Durling (1983) ist aber Konstantinopel zu vermuten.
- Wichtigste Übersetzungen sind die der beiden Homilien des Iohannes Chrysostomus und der 'De fide orthodoxa' des Iohannes Damascenus.
- Starke Impulse für die frühscholastische Theologie und die scholastische Rechtswissenschaft.
Werkliste:
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