Einzelbemerkungen: |
Ms.: in 5 Mss. überliefert [davon vier aus Großbritannien; ältestes Ms.: Cambridge, CCC 181].
EA: 1589 (unvollständig) Ed.: Van den Wyngaert, A., Itinerarium Willelmi de Rubruc, in: Sinica Franciscana I, Quaracchi 1929, 164-332.
Übersetzungen:
- Ab dem 17. Jahrhundert ins Englische, Französische und Deutsche übersetzt [Herbst (1925), XXVI].
- Deutsche Übersetzung: Leicht, H.D. (Hrsg.), Wilhelm von Rubruk, Reise zum Großkhan der Monoglen. Von Konstantinopel nach Karakorum 1253-1255, Stuttgart 1984.
Überlieferung: Die Überlieferung des Werks ist nach Bottiglieri (1998) "fast ausschließlich" Roger Bacon zu verdanken, der einige Abschnitte in sein Opus Maius einfügte.
Aufbau: Reisebericht in 18 Kapiteln mit einem Epilog, der in Form eines Reisetagebuchs aus der Ich-Perspektive erzählt und oft mit persönlichen Betrachtungen und Beschreibungen von Situationen und Begegnungen unterbrochen wird.
G. kennt die geographischen Texte des Solinus und des Isidor von Sevillia, deren enzyklopädischer auctoritas er aber oft widerspricht. Zudem zeichnet sich G.s Bericht durch die Wahrnehmung der Verwandschaft der slavischen Sprachen und der Beschreibungen der chinesischen Schrift (erstmals im Mittelalter), des lamaistischen Reinkarnationsglaubens und der chinesischen Medizin aus. [Vgl. Bottiglieri (1998)].
Le Goff hält ihn von allen damaligen Reiseberichten für "den schönsten, ein Meisterwerk" [Le Goff (2000), 490].
Das 'Itinerarium' erweist sich z.B., im Gegensatz zu dem Bericht des Johannes de Plano Carpini "als unschätzbare Quelle historischer, ethnologischer, geographischer und religionsgeschichtlicher Informationen" [Bottiglieri (1998)]. |
Benutzte Literatur zu diesem Werk: |
- Bottiglieri, C.: Wilhelm von Rubruk. In: LexMA, IX, 1998, Sp. 184-185.
- Herbst, H., Der Bericht des Franziskaners Wilhelm Rubruk über seine Reise in das Innere Asiens in den Jahren 1253-1256, Leipzig (Griffel) 1925
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