Guillelmus Tripolitanus OP Guglielmo da Tripoli, Guillaume Champenès, Guillaume de Tripoli, Guillaume Dominicain, Wilhelm von Tripoli, Wilhelm von Tripolis

Biographische Daten:

  • wohl vor 1220

    Vermutlich in Tripolis geboren.

    • Das genau Geburtsjahr ist unbekannt.
    • Der Beiname Tripolitanus lässt auf das syrische Tripolis als Geburtsort schließen.
    • G. war aber "fränkischer" Abstammung [Prutz (1964), 573].

     
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    Dominikaner im Konvent von Akkon.

    • Zeitpunkt des Ordenseintritts ist unbekannt.

     
  • 1239

    G. wird in der Forschung mit Guilaume Champenès identifiziert, einem Kleriker aus Tripolis.

    Dieser überbrachte als Vertrauter des Emirs Hamah den Kreuzfahrern unter Tedbald IV. von Champagne die (irrtümliche) Nachricht, dass der muslimische Emir zum Christentum konvertieren wolle [vgl. Riley-Smith (1998)].


     
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    Einige Jahre in Ägypten und vermutlich auch im Irak.


     
  • 1263

    Begleiter eines dominikanischen Ordensbruder, der Bischof von Bethlehem war, zur päpstlichen Kurie.


     
  • 7. Jan 1264

    In einem Brief dieses Datums, den Papst Urban IV an König Ludwig IX schreibt, wird G. erstmals erwähnt [Engels (1992), 26]: Registres d´Urbain, Bd. II, nr. 473, 474, 869.

    G. ist als päpstlicher Nuntius in Frankreich unterwegs: Geldsammlung für zusätzliche Befestigung von Akkon und Jaffa.
    Nach Kaeppeli (1975) als Nuntius auch bei König Ludwig IX. von Frankreich.


     
  • 1271

    G. war einer der beiden gelehrten Dominikaner (zusammen mit Nicolaus Vicentinus), die von Papst Gregor X. als Reisebegleiter (mit Legatengewalt) der Brüder Polo ausgewählt wurden.

    G. und Nicolaus Vicentinus kehrten aber in Ayas, Armenien, wieder um.
    Nach Riley-Smith (1998) weil sie von einer muslimischen Invasion erfahren hatten.
    Nach Münkler (1998), 47, weil sie aufgrund kriegerischer Ereignisse Angst um ihr Leben bekamen.


     
  • 1271

    Besuch von Thedaldo Visconti, dem späteren Papst Gregor X, bei G. im Dominikanerkonvet von Akkon.


     
  • 1273

    Archidiakon von Lüttich; mit arabischer Sprache vertraut.


     
  • 1271 / 1273

    G. wird in der Intitulation zweier seiner Werke angeführt; dies ist seine letzte urkundliche Erwähnung [Esser (1992), 32].


     
  • 11. März 1273

    G. wurde von Gregor X. dazu aufgefordert, für das geplante II. Konzil von Lyon Berichte über die Muslime zu verfassen.

    Nach Riley-Smith (1998) ist denkbar, dass G. den 'Tractatus de statu Saracenovuma' zu diesem Anlass vollendete.


     
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    Das Todesjahr ist unbekannt.


     

Bibliographie:

  • Esser, Peter: Wilhelm von Tripolis, Notitia de Machometo, De statu Sarracenorum, Würzburg/Altenberge (Echter) 1992 [Corpus islamo-christianum, series latina 4].
  • Fabian, C.: Personennamen des Mittelalters (PMA). Nomina Scriptorum Medii Aevi. Bayerische Staatsbibliothek. 2. Auflage. München 2000.
  • Kaeppeli, Th.: Scriptores Ordinis Praedicatorum Medii Aevi, II, Rom 1975.
  • Münkler, Marina: Marco Polo. Leben und Legende, München 1998 [C. H. Beck Wissen in der Beck'schen Reihe, Bd. 2097].
  • Prutz, Hans: Kulturgeschichte der Kreuzzüge, Hildesheim (Olms) 1964.
  • Riley-Smith, J.: Wilhelm von Tripolis. In: LexMA, IX, 1998, Sp. 190-191.

Allgemeine Notizen zu allen Werken:

    Verfasser des 'Tractatus de statu Saracenovuma', einer Darstellung der Geschichte u. Lehre des Islams.

    Marco Polo bezeichnet G. und auch einen gewissen Nicolaus von Vicenza als die gelehrtesten Dominikaner im gesamten Heiligen Land dieser Zeit [Esser (1992), 30.

Werkliste:


Mai/okt 1271

original+Notitia de Machometo

1273

original+Tractatus de statu Sarracenorum
Synonym: Tractatus de statu Saracenorum et de Mahometo pseudopropheta ipsorum et eorum lege et fide;