Geboren in Appignano del Tronto östlich von Rom nahe der Adria in der Provinz Ascoli Piceno.
Eintritt in den Franziskanerorden.
Wahrscheinlich Studium der Theologie in Paris.
Lehre an einem anderen als dem Pariser Studium generale. Die Sentenzenkommentar im Ms. Vat. lat. 943 überliefert wahrscheinlich Teile (vor allem zu Buch II) seiner dort gehaltenen Vorlesung über die Sentenzen [Schabel (2008)].
Vorlesungen über die Sentenzen am Pariser Studium generale [Schabel (1999), S. 302; Maier (1964), S. 68].
Magister der Theologie an der Universität in Paris.
Aufenthalt am Hofe Roberts von Neapel.
Mitunterzeichner der Erklärung des Franziskanerordens in einem Rundschreiben an die ganze Christenheit (06.06.1322), "es sei gesunde katholische und rechgläubige Lehre, daß Christus und die Apostel nichts zu eigen besessen hätten".
Vermutlich Lektor am Studium generale des Franziskanerordens in Avignon. Nach Friedman/ Schabel (2001), S. 33 wurde er zu dieser Zeit Magister der Theologie.
An der Seite von Michael von Cesna in Streitigkeiten über die Armut verwickelt.
Angeblich Provincial von Mark Ancona. Dies wurde jedoch von Robert Lambertini widerlegt [vgl. Schabel (2008)].
Es erscheint eine Appellation Michaels von Cesena an Papst Johannes XXII. bezüglich der apostolischen Armut, die auch von Wilhelm Ockham, Franciscus von Marchia und Bonagratia von Bergamo unterzeichnet ist.
In der Nacht vom 26.-27.Mai 1328 Flucht von Michael von Cesena, Bongratia von Bergamo, Wilhelm Ockham und Franciscus von Marchia aus Avignon; sie begeben sich nach Aigues Mortes, von dort gelangen sie mit einem Nachen auf eine dreirudrige Galeere, die wahrscheinlich von Genueser Ghibellinen zur Verfügung gestellt worden war; diese brachte sie ins kaiserliche Pisa. Der Papst hat noch in der Nacht von der Flucht erfahren und schickt "valde commotus et turbatus" den Kardinalbischof von Porto mit Reisigen hinterher, um sie zur Rückkehr zu bewegen bzw. festzunehmen; dies blieb erfolglos.
Die vier Flüchtlinge ziehen von der Bevölkerung begeistert empfangen in Pisa ein.
"Appellatio maior": an den Türen der Kathedrale angeschlagen und an den Papst gesandt; der Papst wird zum Häretiker erklärt; Michael appelliert an ein allgemeines Konzil zur Klärung strittiger Fragen; die Flüchtlinge verlieren weitgehend den Rückhalt im Orden.
Marchia offenbar in Frankreich. Der Papst schreibt einen Brief an Elias von Nabinaux, demm Franziskanischen Baccalaureus der Sentenzen in Paris, in dem er ihn anweist Marchia zu arrestieren und unter Bewachung nach Avignon zu schicken.
Päpstliche Bulle "Quia vir reprobus", die als abschließende Stellungnahme des Papstes in der Armutsfrage und gegenüber Michael von Cesena gilt; Exkommunikation bestätigt. Dadurch wurde eine Flut von Entgegnungen provoziert.
Marchia sucht (wie Cesena, Ockham und Marsilius von Padua) Zuflucht bei Ludwig von Bayern in München. Er schreibt seine Improbatio gegen die Bulle von Johannes XXII.
Brief Michaels von Cesena an Geraldus Odo: schwere Vorwürfe, Verteidigung des Franciscus von Marchia.
Ludwig intensiviert seine Bemühungen, mit dem Papsttum zum Ausgleich zu kommen; er distanziert sich von den abtrünnigen Minoriten; er gibt zu, deren Angriffen gegen Johannes XXII. zugestimmt zu haben, doch bestreitet er, in der Armutsfrage deren Auffassung gewesen zu sein; er sei der einfache Ritter, der den gelehrten Disputen nicht habe folgen können; er versucht, sie auszurotten, sollten sie sich der Rückkehr zur Einheit der Kirche widersetzen.
Absolution der von Johannes XXII. abgefallenen Minoriten, mit Ausnahme der 4 Münchner Spiritualen.
Zu Beginn des Jahres wird der Prozeß gegen Marchia eröffnet.
Aufgriff in Italien; danach Verlegung nach Avignon.
Er widerruft und wird wieder in Orden Kirche aufgenommen.
ab 1344 keine Dokumente mehr.
Gestorben.
"Mehr als einmal neue und richtige Einsichten" [Maier (1964), 68]. Johannes Canonicus zitiert die abgestufte Univokationslehre des Franciscus von Marchia. Walter Chatton, (der wird als sein Schüler bezeichnet) John Reading; Guillelmus de Rubione, (kritischer) Schüler Johannes Canonicus folgt ihm in der Impetustheorie; ebenso Nicolaus Boneti; Johannes von Rodington - "scheint ihm, zumindest gelegentlich, gefolgt zu sein" (Schneider 31); diese Abhängigkeit notiert auch Alfonsus Vargas Toletanus. Wilhelm von Ockham lehnt seine Impetustheorie ab; ebenso Franciscus Mayronis; ebenso Humbertus de Garda. Anfredus Gonteri, teils Übernahme (Kontingenzlehre) teils Ablehnung. Zahlreiche Zitate bei Alfonso Vargas Toletanus (Voluntaristische Kritik an Franciscus Intellektualismus). im selben Zusammenhang Zitate bei Jacobus de Appamiis Die Zitate stammen vonThomas von Aquin. Informationen des Centro Studi “Francesco d’Appignano” im Internet (Italienisch): http://www.francescodappignano.it/
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-- | Quaestiones in VII primos libros Metaphysicae Synonym: Quaestiones in Metaphysicam I-VII, Quaestiones super I et II Metaphysicorum; Manuskript: Bologna, Bibl. del Collegio di Spagna 104, Paris, Bibl. Nat., lat. 3490, Vatikanstadt, Bibl. Apost. Vat., Vat. lat. 3130; Incipit: Sicut dicit Philosophus tertio de anima secantur scientiae quemadmodum; |
++ | Quodlibet Synonym: Quodlibeta; |
++ | Sententia et compilatio super libros Physicorum Aristotelis |
++ | Improbatio Synonym: Improbatio contra libellum Domini Iohannis qui incipit 'Quia vir reprobus'; |
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