1160 / 1161
In Gavignano bei Segni geboren.
- Stammte aus der führenden Schicht von Segni und war mit der römischen Aristokratie verwandt.
nicht datiert
Studium der Theologie in Paris
- U..a. bei Petrus von Corbeil.
nicht datiert
Studium der Kanonistik in Bologna.
Spätherbst 1190
Von Clemens III. zum Kardinaldiakon von SS. Sergio e Bacco ernannt.
8. Jan. 1198
Als Nachfolger von Colestin III. zum Papst gewählt.
- Krönung am 22. Febr. 1198.
ab 1198
Weiterentwicklung des Papsttum unter dem Pontifikat I.s:
- Gemäß dem paulinischen Haupt-Glieder-Modell definierte I. die römische Kirche als 'mater omnium ecclesiarum' und den römischen Stuhl als Quelle allen kirchlichen Rechts.
- Dieser Jurisdiktionsprimat deutete die bischöfliche Amtsgewalt als Teilhabe an der päpstlichen Vollgewalt und verneinte damit prinzipiell deren Autonomie.
- Die Kurie wurde damit zu einer umfangreichen Zentralbehörde für die Rechtsprechung transformiert.
Neuordnung der päpstlichen Landesherrschaft unter dem Pontifikat I.s:
- Nach dem Tod Heinrichs IV. (28. Sept.1197) und der damit schwindenden staufischen Herrschaft in Mittelitalien wurde I. der eigentliche Begründer der Landesherrschaft im Patrimonium Petri (v.a. im päpstlichen Tuszien und in der Campagna).
- Festigung der Institution des Rektors in den Provinzen des Patrimonium Petri.
- Enge Bindung der Grenzgebiete des Königreiches an das Papsttum.
- Testamentarische Übertragung der Regentschaft im Königreich Sizilien und die Vormundschaft über Friedrich II. an I. (28. Nov. 1198 - 1208).
[Vgl. Maleczek (1991)].
25. März 1199
Mit der Dekretale 'Vergentis' Verschärfung der kirchlich-weltlichen Strafmaßnahmen zur Bekämpfung der Häresien.
nicht datiert
Erfolge bei der Zurückführung der häretischen Gruppen der Humiliaten und Pauperes catholici in die Kirche.
8. Juni 1201
Neußer Eid: Verzicht Otto IV. auf jede eigenmächtige Italienpolitik, im Gegenzug für dessen Anerkennung als römisch-deutscher König durch I. nach der Doppelwahl von 1198.
1198 / April 1204
Aufruf zum Kreuzzug (1198) und Eroberung Konstantinopels (April 1204) mit Einwilligung I.s.
- Dieser Kreuzzug "erwies sich langfristig gesehen als schwerer Mißerfolg" [Maleczek (1991)].
1208 / 1209
Interdikt (1208) und Exkommunikation des englischen Königs Johann (1209) wegen des Streit um die Besetzung des Amtes des Erzbischofs von Canterbury.
1209 oder 1210
Mündliche Anerkennung des Propositum der Gemeinschaft um Franziskus von Assisi.
Mai 1209
Proklamation des Albigenserkreuzzuges durch I.
4. Okt. 1209 / Jan. 1210
Kaiserkrönung Ottos IV. in Rom, der daraufhin im Gegensatz zu seinen früheren Bekenntnissen Gebietsansprüche in Italien geltend machte und im Jan. 1210 von I. exkommuniziert wurde.
1213 / 1214
Symbolische Übergabe des englischen Königreichs an den Papst und neue Belehnung König Johanns (I. erklärte in diesem Zusammenhang die Magna Carta als ungültig).
19. April 1213
Aufruf zu einem weiteren Kreuzzug, der vom IV. Laterankonzil sanktioniert und von I. bis zu seinem Tod enthusiastisch vorbereitet wurde.
1215
Bestätigung der Lebensweise und der Häretikermission des Dominikus (Beginn des Dominikanerordens).
Nov. 1215
IV. Laterankonzil.
- Höhepunkt des Pontifikats I.s, dessen 70 überwiegend auf die Seelsorge ausgerichteten Kanones größtenteils in den 'Liber extra' eingingen.
16. Juli 1216
In Perugia gestorben.