Heloisa Eloisa, Heloise, Héloïse, Heloissa
Biographische Daten:
- ca. 1100
Geboren.
H.s Mutter hieß Hersindis, über ihren Vater ist nichts bekannt. Evtl. starben beide in ihrer Kindheit. Sie wuchs im Kloster von Argenteuil (heutiger Vorort von Paris) auf [vgl. Clanchy (2000), 29]. - ------
Studium der Artes in Paris unter der Obhut ihres Onkels, des Kanonikers Fulbert.
H. wurde schnell berühmt wegen ihrer außergewöhnlichen Bildung. - 1118
Heirat mit Abaelard (möglicherweise sogar in Gegenwart von Fulbert und anderen Trauzeugen in Paris) und daraufhin von Abaelard im Kloster von Argenteuil versteckt.
In Folge einer Privatrache von Fulbert oder nahen Angehörigen wird Abaelard kastriert. Fulbert wurde daraufhin vom Bischof von Paris und den Kanonikern von Notre-Dame aus Amt und Würden entlassen und all sein Hab und Gut wurde konfisziert, obwohl er beteuerte, die Kastration nicht veranlasst zu haben [vgl. Clanchy (2000), 260]. - ca. 1117
Petrus Abaelardus wohnt ebenfalls im Hause Fulberts.
Er wird H.s Hauslehrer und Liebhaber. - 1118
Nachdem H. schwanger wurde, floh sie nach Le Pallet in der Bretagne in das Haus der Familie Abaelards (oder wurde von Abaelards dorthin gebracht).
Geburt des Sohnes Astrolabius [dieser wurde später Kanoniker; vgl. Clanchy (2000), 254f.]. - 1119
H. legt "Zwangsprofeß" [Kautz (1995), 314] ab. - ca. 1125
H. wird Priorin von Argenteuil. - 1129
Abt Suger von St. Denis setzte die alten Besitzansprüche seiner Abtei auf Argenteuil bei Papst Honorius II durch. Daraufhin musste der Nonnenkonvent Argenteuil verlassen. - ca. 1131
Im von Abaelard gegründeten Kloster Le Paraclet bei Nogent-sur-Seine und dort schnell Priorin. - ab 1135
Äbtissin von Le Paraclet. - 1142
Tod Abaelards und Überführung seines Leichnams ins Kloster Le Paraclet. - 116, Mai 164
Gestorben und an der Seite Abaelards beigesetzt.
Bibliographie:
- Clanchy, Michael T.: Abaelard. Ein mittelalterliches Leben, Darmstadt (WBG) 2000.
- Fabian, C.: Personennamen des Mittelalters (PMA). Nomina Scriptorum Medii Aevi. Bayerische Staatsbibliothek. 2. Auflage. München 2000.
- Moos, Peter von: Heloise. In: LexMA, IV, 1989, Sp. 2126.2127.
Allgemeine Notizen zu allen Werken:
Außer zwei kleineren Werken sind vermutlich keine authentischen Schriften H.s überliefert.
Aufgrund zweier literarischer Texte (Briefwechsel mit Abaelard und die 'Historia calamitatum'), deren Authentizität aber umstritten ist, "gilt sie bis heute als Symbolgestalt für die Unbedingtheit weiblicher Liebesleidenschaft" [Von Moos (1989)].
Werkliste:
ca. 1136-1139 | + | Problemata Synonym: Problemata Heloissae cum Petri Abaelardi solutionibus; Manuskript: Paris, Bibl. Nat., lat. 14511; |
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