Gregorius Heimburgensis Gregoire de Heimburg, Gregor Heimburg, Gregor von Heimburch, Gregor von Heimburg, Gregorius de Heimburg, Gregorius Heimberger, Gregorius Heimburg, Gregorius Heimbürger, Gregorius Hembergensis
Biographische Daten:
- kurz vor 1400
In Schweinfurt geboren.
- G. entstammte einer angesehenen Bürgerfamilie.
- ab 1413
Studium an der Universität von Wien. - ------
Studium in Italien, u.a. in Padua.
- Der Italienaufenthalt führte zu einer Vertrautheit mit der klassischen Antike, die sich in den Schriften H.s widerspiegelt.
- ca. 1430
G. erlangt den Doktor beider Rechte in Padua. - ------
Kurze Tätigkeit am Mainzer Hof. - ab Herbst 1432
Teilnahme am Konzil von Basel.
- Zuerst als Gesandter des Kurfürsten von Mainz, dann der Herzöge von Sachsen und schließlich Königs Sigismunds.
- Zahlreiche Kontakte, u.a. zu seinen späteren Gegnern Enea Silvio Piccolomini und Nikolaus von Kues.
- Vertrat im Streit zwischen Papst und Konzil zuerst die kurfürstliche Neutralität und später bedingungslos den Konziliarismus.
- 1435 - 1461
Im Dienst der Reichsstadt Nürnberg (mit Unterbrechungen) und gelegentlich für andere Städte (u.a. Schweinfurt) und Fürsten. - ab 1455
Tätigkeiten für den Herzog Sigmund von Tirol und andere Gegner Kaiser Friedrichs III. - ab 1459
Sich verschärfender Konflikt mit Papst Pius II.:
- Auf dem Kongress von Mantua positionierte sich H. als Gegner der Kreuzzugspläne des Papstes.
- H. unterstütze Herzog Sigmund juristisch und publizistisch in dessen Konflikt mit Nikolaus von Kues und Verband dessen Forderungen mit dem Konziliarismus.
- Okt. 1460
Exkommunikation durch Pius II., der danach die Städte Würzburg und Nürnberg erfolgreich dazu aufforderte, die Güter H.s einzuziehen. - ------
Nach einem Ausgleich zwischen Herzog Sigmund und der Kurie wurde H. nicht rehabilitiert. - ab 1466
Im Dienst des böhmischen Königs Georg von Podiebrad. - 19. März 1472
Erlangung der Absolution aller Kirchenstrafen. - Aug. 1472
Im Schloss Wehlen an der Elbe gestorben.
Bibliographie:
- Fabian, C.: Personennamen des Mittelalters (PMA). Nomina Scriptorum Medii Aevi. Bayerische Staatsbibliothek. 2. Auflage. München 2000.
- Johanek, P.: Heimburg, Gregor. In: Verf. Lex.², III, 1981, Sp. 629-642.
- Repertorium fontium medii aevi: Fontes, V, Rom 1984.
- Wendehorst, A.: Gregor Heimburg. In: LexMA, IV, 1989, Sp. 1682-1683.
Allgemeine Notizen zu allen Werken:
Jurist und Diplomat, dessen Schriften bis ins 16. Jahrhundert weit verbreitet wurden.
Das Werk ist kaum in neueren Editionen gedruckt.
Werkliste:
6. Juli 1446 | + | <Rede vor Papst Eugen IV.> Manuskript: Dresden, Landeshauptarchiv, Religionssachen A, München, clm 4016, München, clm 85; Incipit: Benignitatis itaque; |
14. April 1467 | + | Apologia pro Georgio Podiebrad rege Synonym: <Appelation König Georgs von Podebrad>; Manuskript: Leipzig, Universitätsbibl., 1092, Prag, Nat. Mus. (Lobkowitz), Ms. Sternberg; Incipit: Qui semel aut bis; |
1469 | + | <Apologie> Manuskript: Prag, Nat. Mus. (Lobkowitz), Ms. Sternberg; Incipit: Cogitani mihi; |
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