Iohannes Milicius de Cremsir Jan Milíč von Kremsier, Jan Milič z Kroměříže, Jan Milíè von Kremsier, Johannes Militsch von Kremsier
Biographische Daten:
- ca. 1320
Geboren.
Stammte aus einer mährisch niederadligen Familie. - 1358-1362
In der königlichen Kanzlei unter dem Kanzler Johann von Neumarkt in Prag tätig.
Ausbildung zur Kanzleitätigkeit vermutlich in Olmütz. - 1362
Kanoniker des Prager Domkapitels und Administrator eines Archidiakonats der Prager Erzdiözese. - 1363
Beeinflusst durch Erfahrungen von mehreren Visitationsreisen und die Predigten Konrads von Waldhausen Verzicht auf alle Ämter und Würden und als armer Bußprediger an der Prager Ägidius-Kirche. - 1366
Als Bußprediger prophezeite er die Ankunft des Antichrist für die Jahre 1365-69 und erklärte während einer Predigt 1366 den anwesenden Kaiser für den Antichrist, was zu einer zeitweiligen Einkerkerung führte. - 1367
Reise nach Rom, um den aus Avignon zurückkehrenden Papst Urban V. zur Reform der Kirche aufzufordern.
Verhaftung durch die Inquisition, Rechtfertigung im 'Sermo de die novissimo' und im 'Libellus de Antichristo' und Rehabilitation durch den Papst. - 1369
Nach dem Tod Konrads von Waldhausen führte er dessen Predigttätigkeit mit ebenso großen Erfolg fort. - 1372
Die berühmte Bekehrung der Prager Dirnen, die er in einem 'Jerusalem' genannten Haus in einer religiösen Gemeinschaft sammelte, gab den Ausschlag zu einem Ketzerprozess gegen J.
- 29. Juni 1374
Reise nach Avignon und erfolgreiche Rechtfertigung gegen die Häresievorwürfe.
Kurz darauf dort am 29. Juni verstorben.
Bibliographie:
- Kadlec, J.: Jan Milíč von Kremsier. In: Verfasserlexikon², VI, 1987, Sp. 522-527.
- Patschovsky, A.: Milič z Kroměříže, Jan. In: LexMA, VI, 1993, Sp. 625-626.
Allgemeine Notizen zu allen Werken:
'Vater der tschechischen Reformation' [Kadlec (1987), 522].
Das umfangreiche Werk ist in über 100 Mss. erhalten, aber nur zu einem geringen Teil ed.
Werkliste:
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