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Biographische Daten:
- 1098
In Alzey (Rheinhessen) geboren.
- 10. Kind des Edelfreien Hildebert von Bermersheim und ihrer Mutter Mechthild.
- Ursprünglicher Name: Hildegard von Bermersheim.
- Von klein auf visionär begabt.
- 1106
Als Achtjährige der Reklusin Jutta von Sponheim auf dem Disibodenberg anvertraut.
- Disibodenberg: Benediktinerkloster mit Frauenklause.
- Studium der Vulgata und der lateinischen Kirchenväter.
- 1113 / 1114
Ablegung der Gelübte (OSB) vor Bischof Otto von Bamberg.
Persönliche Prägung ihres Klosterleben:
- Liturgie und Stundengebet.
- Arbeit im Kräutergarten.
- 1136
Nach dem Tod von Jutta von Sponheim von den Mitgliedern der zum Frauenkonvents angewachsenenen Klause einstimmig zur Magistra gewählt. - 1147 - 1152
Bau eines Frauenklosters auf dem Rupertsberg bei Bingen und Umsiedlung des Frauenkonvents von Disibodenberg dorthin.
- Gegen den Widerstand der Benediktiner von Disibodenberg.
- Erst 1158 Vergleich mit den Mönchen und dadurch Behebung der materiellen Not des neuen Klosters.
- 1147 / 1148
Erste offizielle kirchliche Anerkennung ihrer Visionen durch Papst Eugen III.
- Eugen III. approbierte auf der Synode von Trier auf Anregung seines ehemaligen Lehrers Bernhards von Clairvaux das 'Liber scivias'.
- ca. 1160
Erste Predigtreise nach Mainz, Wertheim, Würburg, Kissingen, Ebrach und Bamberg. - 1160
Zweite Predigreise nach Trier, Metz und Lothringen. - 1161 - 1163
Dritte Predigtreise nach Boppard, Andernach, Siegburg, Köln (dort Auseinandersetzung mit dem Katharertum) und Werden. - 1163
H. erhält von Kaiser Friedrich Barbarossa die Schutzurkunde für ihr Kloster. - 1170 - 1171
Vierte und letzte Predigtreise nach Maulbronn, Hirsau, Kirchheim und Zwiefalten. - 17. Sept. 1179
Im Kloster Rupertsberg bei Bingen gestorben.
Der im 13. Jahrhundert eingeleitete Prozess der Heiligsprechung kam nicht zu einem Abschluss. - 7. Okt. 2012
Papst Benedikt XVI. erhebt Hildegard zur Kirchenlehrerin.
Bibliographie:
- Fabian, C.: Personennamen des Mittelalters (PMA). Nomina Scriptorum Medii Aevi. Bayerische Staatsbibliothek. 2. Auflage. München 2000.
- Gössmann, E..: Hildegard von Bingen. In: LexMA, V, 1991, Sp. 13-15.
- Gössmann, E.: Hildegard von Bingen, in: Gestalten der Kirchengeschichte, Bd. 3 (Mittelalter I), ed. M. Greschat, Stuttgart (Kohlhammer) 1983, 224-237.
- Meier, C.: Hildegard von Bingen. In: Verf. Lex.², III, 1981, Sp. 1257-1280.
Allgemeine Notizen zu allen Werken:
Schon zu Lebzeiten als prophetische Mystikerin verehrt.
Charakterisierung nach Gössmann (1991): "nicht-ekstatische Mystik, bis in mathematische Einzelheiten ausgearbeitete Beschreibung und Deutung ihrer Visionen, die Kenntnis der zeitgenössischen Theologie zeigen, Selbstverfremdung als ungelehrte Frau, die (...) unmittelbar berührt vom göttlichen Licht, die mysteria divina in mystica visione schaut und verkündet".
Werkliste:
ca. 1141 - 1147 / spätestens 1151 | ++ | Liber Scivias Synonym: Sci vias domini, Scivias, Scivias Hildegardis sive libri visionum ac revelationum, Visiones ac Revelationes; |
ca. 1150 - 1160 | + | Liber subtilitatum diversarum naturarum creaturarum Synonym: Causae et curae, Liber compositae medicinae, Liber compositae medicinae de aegritudinum causis, signis atque curis, Liber simplicis medicinai, Liber subtilitatum diversarum creaturam, Physica, Subtilitates diversarum naturarum creaturarum; |
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